Undichte Fenster sind nicht nur unangenehm, sondern können auch erhebliche Auswirkungen auf den Wohnkomfort und die Energiekosten haben. Wenn es durch die Fenster zieht, die Heizkosten steigen oder sich sogar Feuchtigkeit und Schimmel bilden, ist es höchste Zeit, die Fenster abzudichten. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Fenster abdichten – von den Ursachen undichter Fenster über die benötigten Materialien bis hin zur detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung und den anfallenden Kosten.
Warum ist das Abdichten von Fenstern so wichtig?
Das fachgerechte Abdichten von Fenstern spielt eine zentrale Rolle für die Energieeffizienz eines Gebäudes. Undichte Stellen an Fenstern führen zu Wärmeverlusten, die sich direkt auf die Heizkosten auswirken. Studien zeigen, dass durch undichte Fenster bis zu 25 Prozent der Heizenergie verloren gehen kann. Neben dem finanziellen Aspekt gibt es weitere wichtige Gründe, warum Sie Ihre Fenster abdichten sollten:
- Reduktion der Energiekosten durch verbesserte Wärmedämmung
- Schutz vor Zugluft und damit verbundener Erhöhung des Wohnkomforts
- Vermeidung von Feuchtigkeitseintritt und Schimmelbildung
- Lärmschutz durch bessere Schalldämmung
- Verlängerung der Lebensdauer der Fenster
- Beitrag zum Klimaschutz durch geringeren Energieverbrauch
Besonders im Rahmen einer energetischen Sanierung ist das Abdichten der Fenster eine effektive Maßnahme, die sich schnell amortisiert.
Wie erkennt man undichte Fenster?
Bevor Sie mit dem Abdichten beginnen, sollten Sie zunächst feststellen, ob und wo Ihre Fenster undicht sind. Es gibt verschiedene Methoden, um undichte Stellen zu identifizieren:
Die Kerzentest-Methode
Der klassische Kerzentest ist eine einfache und effektive Methode: Halten Sie bei geschlossenem Fenster eine brennende Kerze entlang des Fensterrahmens. Flackert die Flamme oder wird zur Seite geblasen, deutet dies auf Zugluft und damit auf eine undichte Stelle hin. Führen Sie diesen Test an allen Seiten des Fensters durch – oben, unten, links und rechts.
Die Hand-Methode
An windigen Tagen können Sie auch einfach Ihre Hand entlang der Fensterrahmen führen. Spüren Sie einen Luftzug, ist das Fenster an dieser Stelle undicht. Diese Methode funktioniert besonders gut bei größeren Undichtigkeiten.
Sichtprüfung
Untersuchen Sie die Dichtungen genau auf sichtbare Schäden wie Risse, Verhärtungen oder Ablösungen. Auch der Anschluss zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk sollte überprüft werden. Achten Sie dabei besonders auf:
- Beschädigte oder poröse Gummidichtungen
- Risse im Silikon zwischen Rahmen und Mauerwerk
- Sichtbare Spalten oder Lücken
- Verfärbungen, die auf Feuchtigkeitseintritt hindeuten
Ursachen für undichte Fenster
Um das Problem dauerhaft zu lösen, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen. Die häufigsten Gründe für undichte Fenster sind:
Alterung der Dichtungen
Mit der Zeit werden Dichtungsmaterialien spröde und verlieren ihre Elastizität. UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und mechanische Belastung durch das Öffnen und Schließen der Fenster tragen zur Alterung bei. Gummidichtungen haben typischerweise eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.
Fehlerhafte Montage
Bei unsachgemäßer Installation können von Anfang an undichte Stellen vorhanden sein. Besonders der Anschluss zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk ist kritisch und muss fachgerecht abgedichtet werden.
Setzungsbewegungen des Gebäudes
Durch natürliche Setzungsbewegungen oder Temperaturschwankungen kann sich das Mauerwerk bewegen, wodurch Risse in den Abdichtungen entstehen können.
Falsche Einstellung
Wenn Fenster nicht richtig eingestellt sind, schließen sie nicht optimal und können undicht werden. In diesem Fall kann bereits das richtige Fenster Einstellen das Problem beheben.

Die richtige Vorbereitung: Das benötigen Sie zum Fenster Abdichten
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie alle notwendigen Materialien und Werkzeuge bereitlegen.
Benötigte Materialien
Dichtungsbänder: Selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff, Gummi oder Silikon sind ideal für kleinere Spalten zwischen Fensterflügel und Rahmen. Sie sind in verschiedenen Breiten und Dicken erhältlich und sollten entsprechend der Spaltbreite ausgewählt werden.
Silikon oder Acryl: Für größere Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk eignet sich dauerelastisches Silikon oder Acryl. Wichtig ist, dass Sie witterungsbeständiges Material verwenden. Für den Außenbereich sollte es UV-beständig sein.
Neue Fensterdichtungen: Bei stark beschädigten oder alten Dichtungen ist ein kompletter Austausch notwendig. Diese sind als Meterware oder vorkonfektionierte Sets erhältlich und müssen zum jeweiligen Fenstertyp passen.
Montageschaum: Für größere Hohlräume zwischen Rahmen und Mauerwerk kann Montageschaum verwendet werden. Achten Sie darauf, dass dieser für Fenster geeignet ist und nicht zu stark expandiert.
Benötigte Werkzeuge
- Silikonspritze oder Kartuschenpresse
- Cuttermesser oder Schere
- Spachtel oder Glättewerkzeug
- Reinigungsmittel und Lappen
- Schleifpapier (bei Bedarf)
- Malerkrepp zum Abkleben
- Fugenglätter
- Staubsauger für die Vorreinigung
Vorbereitung der Arbeitsfläche
Bevor Sie mit dem Abdichten beginnen, müssen alle zu bearbeitenden Flächen gründlich gereinigt werden. Entfernen Sie alte Dichtungen vollständig, säubern Sie die Oberflächen von Staub, Schmutz und Fett. Bei altem Silikon kann ein spezieller Silikonentferner hilfreich sein. Die Oberflächen sollten trocken und fettfrei sein, damit die neuen Dichtungsmaterialien optimal haften können.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fenster richtig abdichten
Nun kommen wir zur praktischen Umsetzung. Mit dieser detaillierten Anleitung können Sie Ihre Fenster abdichten und so für mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort sorgen.
Schritt 1: Alte Dichtungen entfernen
Beginnen Sie damit, alle alten und beschädigten Dichtungen zu entfernen. Bei eingeklebten Dichtungsbändern ziehen Sie diese vorsichtig ab. Verwenden Sie bei Bedarf einen Cuttermesser, um hartnäckige Reste zu lösen. Altes Silikon kann mit einem Fugenkratzer oder speziellen Silikonentferner entfernt werden. Achten Sie darauf, die Oberfläche dabei nicht zu beschädigen. Besonders bei Kellerfenstern ist eine sorgfältige Entfernung wichtig, da hier oft Feuchtigkeit eine Rolle spielt.
Schritt 2: Gründliche Reinigung
Nach dem Entfernen der alten Dichtungen müssen alle Oberflächen gründlich gereinigt werden. Verwenden Sie zunächst einen Staubsauger, um lose Partikel zu entfernen. Anschließend reinigen Sie die Flächen mit einem fettlösenden Reinigungsmittel und einem sauberen Lappen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann auch Spiritus verwendet werden. Lassen Sie alle Flächen vollständig trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
Schritt 3: Dichtungsbänder anbringen
Für den Spalt zwischen Fensterflügel und Rahmen eignen sich selbstklebende Dichtungsbänder. Messen Sie zunächst die benötigte Länge aus und schneiden Sie das Dichtungsband entsprechend zu. Ziehen Sie die Schutzfolie nur Stück für Stück ab und drücken Sie das Band fest an. Beginnen Sie an einer Ecke und arbeiten Sie sich gleichmäßig vor. Achten Sie darauf, dass das Band nicht gedehnt wird, da es sich sonst später zusammenziehen könnte. An den Ecken schneiden Sie das Band im 45-Grad-Winkel zu, damit ein sauberer Übergang entsteht. Drücken Sie das Band abschließend noch einmal fest an, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
Schritt 4: Fugen mit Silikon oder Acryl abdichten
Für die Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk verwenden Sie Silikon oder Acryl. Kleben Sie zunächst beide Seiten der Fuge mit Malerkrepp ab, um saubere Kanten zu erhalten. Schneiden Sie die Spitze der Kartusche im 45-Grad-Winkel ab – die Öffnung sollte etwas kleiner sein als die Fugenbreite. Tragen Sie das Material gleichmäßig auf, indem Sie die Kartusche in einem kontinuierlichen Bewegungsfluss führen. Glätten Sie die Fuge sofort mit einem angefeuchteten Fugenglätter oder Finger. Entfernen Sie das Malerkrepp, solange das Material noch feucht ist. Die vollständige Aushärtung dauert je nach Produkt 24 bis 48 Stunden.
Schritt 5: Fensterdichtungen austauschen
Bei komplett defekten Dichtungen im Falzbereich müssen diese vollständig ausgetauscht werden. Ziehen Sie die alte Dichtung aus der Nut heraus. Reinigen Sie die Nut gründlich von Schmutz und Kleberresten. Messen Sie die benötigte Länge der neuen Dichtung aus und fügen Sie etwa 5 cm Überlänge hinzu. Beginnen Sie an der oberen Ecke und drücken Sie die neue Dichtung gleichmäßig in die Nut. Bei Dichtungen mit Klebestreifen ziehen Sie die Schutzfolie während des Einsetzens schrittweise ab. An den Ecken schneiden Sie die Dichtung im rechten Winkel zu und achten auf einen sauberen Stoß. Drücken Sie die Dichtung abschließend noch einmal über die gesamte Länge fest an.
Schritt 6: Kontrolle und Nachbesserung
Nach dem Abdichten sollten Sie eine Kontrolle durchführen. Schließen Sie das Fenster und prüfen Sie mit dem Kerzentest oder der Hand-Methode, ob noch Zugluft vorhanden ist. Kontrollieren Sie auch optisch, ob alle Dichtungen richtig sitzen und die Silikonfugen gleichmäßig sind. Bei Bedarf können Sie noch nachbessern. Wichtig ist auch, dass das Fenster nach dem Abdichten noch problemlos zu öffnen und zu schließen ist. Falls das Fenster schwergängig wird, müssen Sie eventuell die Dichtungsstärke anpassen oder das Fenster neu justieren.

Spezielle Abdichtungssituationen
Je nach Fenstertyp und Situation gibt es besondere Herausforderungen beim Abdichten, die spezielle Lösungen erfordern.
Bodentiefe Fenster und Terrassentüren abdichten
Bei bodentiefen Fenstern und Terrassentüren ist besonders der untere Bereich kritisch, da hier die höchste mechanische Belastung auftritt und oft Feuchtigkeit eindringen kann. Achten Sie hier auf besonders robuste Dichtungsmaterialien. Der Anschluss zur Fensterbank muss absolut wasserdicht sein. Verwenden Sie hier spezielles Dichtstoffband oder dauerelastisches Silikon, das Bewegungen ausgleichen kann.
Dachfenster abdichten
Dachfenster sind besonders witterungsanfällig, da sie direkt Regen und Schnee ausgesetzt sind. Hier ist die Abdichtung zwischen Fensterrahmen und Dacheindeckung entscheidend. Diese sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden, da Fehler zu erheblichen Wasserschäden führen können. Im Innenbereich können Sie jedoch die Dichtungen selbst erneuern. Achten Sie bei Dachfenstern besonders auf UV-beständige Materialien.
Fenster von außen abdichten
Die Außenabdichtung zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk ist besonders wichtig für den Wetterschutz. Verwenden Sie hier ausschließlich für den Außenbereich geeignetes, UV-beständiges und schlagregendichtes Material. Die Fuge sollte zudem überstreichbar sein, wenn Sie sie später an die Fassade anpassen möchten. Bei der Außenabdichtung ist es wichtig, dass Sie bei trockener Witterung und Temperaturen über 5 Grad arbeiten, damit das Material optimal aushärten kann.
Fenster von innen abdichten
Die Innenabdichtung dient vor allem dem Schutz vor Zugluft und der Vermeidung von Tauwasser. Hier können Sie auch geruchsneutrale Acryl-Dichtmassen verwenden, die später überstreichbar sind. Die Innendichtung sollte dampfdiffusionsoffen sein, damit Feuchtigkeit aus der Konstruktion entweichen kann. Dies ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Materialien im Detail: Vor- und Nachteile
Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Abdichtung. Hier ein detaillierter Überblick über die gängigsten Materialien.
Selbstklebende Dichtungsbänder
Schaumstoff-Dichtungsbänder: Diese sind günstig und einfach zu verarbeiten. Sie eignen sich gut für kleinere Spalten und sind in verschiedenen Dicken erhältlich. Allerdings haben sie eine begrenzte Lebensdauer von etwa 2 bis 5 Jahren und können bei starker Sonneneinstrahlung schneller altern. Sie sind ideal für Mietwohnungen, da sie rückstandslos entfernt werden können.
Gummi-Dichtungsbänder: Diese sind langlebiger als Schaumstoff und behalten ihre Elastizität besser. Sie sind etwas teurer, halten dafür aber 5 bis 8 Jahre. Gummi-Dichtungsbänder eignen sich besonders für Fenster, die häufig geöffnet und geschlossen werden.
Silikon-Dichtungsbänder: Die hochwertigste Variante unter den selbstklebenden Bändern. Sie sind besonders witterungsbeständig, UV-stabil und haben eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren. Der höhere Preis amortisiert sich durch die Langlebigkeit.
Silikon und Acryl
Silikon: Dauerelastisches Silikon ist das Material der Wahl für Fugen, die Bewegungen ausgleichen müssen. Es ist wasserdicht, witterungsbeständig und hat eine Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren. Für den Außenbereich sollten Sie spezielles Fenster-Silikon verwenden, das UV-beständig ist. Nachteile: Silikon kann nicht überstrichen werden und ist schwieriger zu verarbeiten als Acryl.
Acryl: Acryl ist ebenfalls gut für Fugen geeignet, allerdings nicht ganz so elastisch wie Silikon. Der große Vorteil: Es kann überstrichen werden und eignet sich daher besonders für den Innenbereich. Acryl ist weniger wasserbeständig als Silikon und sollte daher nur im Innenbereich oder geschützten Außenbereichen eingesetzt werden.
Hybrid-Dichtstoffe: Diese modernen Materialien kombinieren die Vorteile von Silikon und Acryl. Sie sind elastisch, überstreichbar und witterungsbeständig, allerdings auch entsprechend teurer.
Fensterdichtungen zum Einklemmen
Diese vorkonfektionierten Dichtungen werden in die Nut des Fensterrahmens eingeklemmt. Sie sind in verschiedenen Profilen erhältlich und müssen exakt zum jeweiligen Fenstersystem passen. Die Lebensdauer liegt bei 10 bis 15 Jahren. Der Vorteil: Sie bieten eine sehr gute Abdichtung und sind optisch unauffällig. Nachteil: Sie müssen exakt zum Fenstertyp passen und sind schwieriger zu beschaffen.
Kosten für das Fenster Abdichten
Die Kosten für das Abdichten von Fenstern hängen stark davon ab, ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Fachbetrieb beauftragen, sowie vom Umfang der Maßnahmen und den gewählten Materialien.
Materialkosten im Überblick
Für ein durchschnittliches Fenster mit den Maßen 120 x 120 cm können Sie mit folgenden Materialkosten rechnen:
- Selbstklebende Schaumstoff-Dichtungsbänder: 5 bis 15 Euro pro Fenster
- Hochwertige Gummi-Dichtungsbänder: 10 bis 25 Euro pro Fenster
- Silikon-Dichtungsbänder: 15 bis 30 Euro pro Fenster
- Silikon-Kartuschen (310 ml): 5 bis 15 Euro, reicht für 2 bis 3 Fenster
- Acryl-Kartuschen (310 ml): 3 bis 8 Euro
- Neue Fensterdichtungen (Meterware): 3 bis 10 Euro pro Meter
- Montageschaum: 5 bis 12 Euro pro Dose
Für ein komplettes Fenster sollten Sie bei DIY-Arbeiten mit Materialkosten zwischen 15 und 50 Euro rechnen, abhängig von der Qualität der gewählten Materialien und dem Zustand der Fenster.

Kosten für die professionelle Durchführung
Wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen, kommen zu den Materialkosten noch die Arbeitskosten hinzu. Diese variieren regional, liegen aber typischerweise bei:
- Einfaches Abdichten mit Dichtungsbändern: 30 bis 60 Euro pro Fenster
- Austausch von Fensterdichtungen: 50 bis 100 Euro pro Fenster
- Komplette Neuabdichtung innen und außen: 80 bis 150 Euro pro Fenster
- Abdichtung von Dachfenstern: 100 bis 200 Euro pro Fenster
Bei mehreren Fenstern gewähren viele Betriebe Mengenrabatte. Für ein Einfamilienhaus mit 15 Fenstern können Sie bei professioneller Durchführung mit Gesamtkosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro rechnen.
Amortisation der Investition
Die Investition in das Abdichten der Fenster amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Jahre. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können durch das fachgerechte Abdichten der Fenster die Heizkosten um 10 bis 20 Prozent reduziert werden. Bei jährlichen Heizkosten von 2.000 Euro entspricht dies einer Einsparung von 200 bis 400 Euro pro Jahr. Die Investition von beispielsweise 500 Euro für DIY-Material oder 1.500 Euro für professionelle Durchführung hat sich somit nach 2 bis 4 Jahren amortisiert.
Wartung und Pflege der Fensterdichtungen
Damit Ihre Fensterdichtungen lange halten und ihre Funktion erfüllen, ist regelmäßige Wartung wichtig. Überprüfen Sie mindestens einmal jährlich, idealerweise im Herbst vor der Heizsaison, den Zustand aller Dichtungen. Reinigen Sie die Dichtungen bei dieser Gelegenheit mit einem milden Reinigungsmittel und einem weichen Tuch. Vermeiden Sie aggressive Reiniger, die das Material angreifen können. Nach der Reinigung können Sie Gummidichtungen mit einem speziellen Pflegemittel oder Talkumpuder behandeln, um sie geschmeidig zu halten und die Lebensdauer zu verlängern. Dies verhindert, dass die Dichtungen spröde werden und reißen. Kontrollieren Sie auch die Silikonfugen auf Risse oder Ablösungen. Kleine Schäden sollten Sie sofort ausbessern, bevor sie größer werden.
Häufige Fehler beim Fenster Abdichten vermeiden
Auch beim Abdichten von Fenstern können Fehler passieren, die die Wirksamkeit beeinträchtigen oder sogar zu Folgeschäden führen können. Ein häufiger Fehler ist die Verwendung ungeeigneter Materialien. Verwenden Sie für den Außenbereich immer witterungsbeständige und UV-stabile Produkte. Ein weiterer Fehler ist unzureichende Vorbereitung: Wenn die Oberflächen nicht richtig gereinigt sind, haften die Dichtungsmaterialien nicht optimal und lösen sich vorzeitig. Vermeiden Sie es auch, Dichtungsbänder zu stark zu dehnen beim Anbringen, da sie sich später zusammenziehen und Lücken entstehen können. Bei Silikonfugen ist ein häufiger Fehler, dass zu viel Material aufgetragen wird, was zu unschönen Wulsten führt. Besser ist es, lieber etwas weniger zu nehmen und gleichmäßig zu glätten. Achten Sie auch darauf, nicht zwischen Materialien zu wechseln, die nicht miteinander kompatibel sind – beispielsweise hält neues Silikon nicht auf altem Acryl.
Wann sollte ein Fachmann hinzugezogen werden?
Obwohl das Abdichten von Fenstern grundsätzlich eine Aufgabe ist, die auch versierte Heimwerker bewältigen können, gibt es Situationen, in denen Sie besser einen Fachmann beauftragen sollten. Dies gilt insbesondere bei Dachfenstern, wo die Abdichtung zur Dacheindeckung fachgerecht erfolgen muss, um Wasserschäden zu vermeiden. Auch bei größeren Schäden am Mauerwerk oder Fensterrahmen, die über einfache Abdichtungsarbeiten hinausgehen, ist professionelle Hilfe ratsam. Wenn Sie unsicher sind, welche Materialien für Ihre spezifische Situation geeignet sind, oder wenn Sie trotz Abdichtung weiterhin Probleme mit Zugluft oder Feuchtigkeit haben, sollten Sie ebenfalls einen Experten konsultieren. Dies gilt auch für Wintergärten mit komplexen Glaskonstruktionen, wo die Abdichtung besondere Anforderungen stellt.
Fenster abdichten als Teil der Gebäudesanierung
Das Abdichten der Fenster sollte immer im Gesamtkontext der Gebäudesanierung betrachtet werden. Wenn Sie ohnehin eine umfassende Sanierung planen, ist dies der ideale Zeitpunkt, um auch die Fensterabdichtung zu erneuern oder zu verbessern. Besonders bei sehr alten Fenstern sollten Sie überlegen, ob eine Abdichtung überhaupt noch sinnvoll ist oder ob ein kompletter Fensteraustausch die bessere Lösung wäre. Moderne Fenster bieten deutlich bessere Dämm- und Dichtungseigenschaften als alte Modelle. Als Faustregel gilt: Bei Fenstern, die älter als 20 Jahre sind und einfachverglast oder nur mit alter Isolierverglasung ausgestattet sind, ist ein Austausch meist wirtschaftlicher als aufwendige Abdichtungsmaßnahmen. Bei neueren Fenstern mit Mehrfachverglasung lohnt sich das Abdichten hingegen definitiv. Wenn Sie zusätzlich zum Abdichten auch den Komfort erhöhen möchten, können Sie bei der Gelegenheit gleich abschließbare Fenstergriffe montieren oder einen Insektenschutz anbringen. Auch Fliegengitter für Fenster lassen sich gut im Zuge von Abdichtungsarbeiten installieren.
Fazit: Fenster abdichten lohnt sich
Das fachgerechte Abdichten von Fenstern ist eine effektive und vergleichsweise kostengünstige Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts. Mit der richtigen Vorbereitung, geeigneten Materialien und etwas handwerklichem Geschick können Sie diese Arbeiten selbst durchführen und dabei deutlich Kosten sparen. Die Investition amortisiert sich durch reduzierte Heizkosten meist innerhalb weniger Jahre. Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zum Klimaschutz und erhöhen die Lebensdauer Ihrer Fenster. Ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Fachbetrieb beauftragen, hängt von Ihren handwerklichen Fähigkeiten, der verfügbaren Zeit und der Komplexität der Aufgabe ab. In jedem Fall ist es wichtig, das Thema nicht zu vernachlässigen, denn undichte Fenster können langfristig zu erheblichen Problemen führen. Nutzen Sie die in diesem Ratgeber beschriebenen Methoden, um den Zustand Ihrer Fenster zu überprüfen und bei Bedarf rechtzeitig zu handeln. So sorgen Sie für ein behagliches Wohnklima, niedrige Energiekosten und den Werterhalt Ihrer Immobilie.